Als die Organisatoren des Goethe-Gymnasiums die spontane Idee hatten, in diesem Jahr den neunten Sponsorenlauf bereits im März abzuhalten, ahnten sie noch nicht, was sie damit auslösen. Erstmals führten Frau Alexandra Dollinger und Ulrich Ruckdäschel die Veranstaltung schon im März durch, statt wie bisher im Juli. Der Grund liegt auf der Hand: Die Kriegsflüchtlinge und deren Unterstützer brauchen jetzt sofort Hilfe. Auch wenn zwei Jahre pandemiebedingte Zwangspause und die kurzfristige Planung einige Unsicherheiten mit sich brachten, so ließen sich Schüler, Eltern wie Lehr- und Verwaltungskräfte schnell von der Idee anstecken. Alle packten mit an und leisteten ihren Beitrag. So verkaufte erstmalig der Elternbeirat beim Spendenlauf selbstgemachten Kuchen von Eltern für den guten Zweck.Traditionsgemäß werden beim Sponsorenlauf zwei soziale Projekte unterstützt, ein regionales und ein überregionales. In diesem Jahr brachte jeder gelaufene Meter Bares für die Leukämiehilfe Ostbayern und für Space-Eye. So liefen schon kurz nach der Ideenfindung die Jahrgangsstufen 5 mit 11 sowie einige Lehrer/-innen, offenbar hochmotiviert durch den damit verbundenen guten Zweck. Ein Schüler meinte sogar, er habe seine Laufpaten im Vorfeld informiert: „Ich laufe euch arm.“ Das schöne Wetter und die sommerlichen Temperaturen trugen wohl auch dazu bei, dass nicht nur von diesem Schüler extrem viele Runden auf der abgesteckten Strecke am Schulgelände (ca. 400 m) absolviert wurden. Der Erfolg des Spendenlaufs wird neben der sportlichen Leistungsbereitschaft der Läufer von der Spendenbereitschaft der Laufpaten getragen. Und die war überwältigend: Die sagenhafte Gesamtsumme von 69.000 € übertraf sogar die Erwartungen der größten Optimisten bei Weitem.
Selbst die Vertreter beider Organisationen dachten anfangs, man hätte sich in der Kommastelle vertan. Erst als sie nun den Scheck mit dem jeweils halben Spendenbetrag überreicht bekamen, waren sie von der Richtigkeit überzeugt. Herr Prof. Dr. Reinhard Andreesen, Vorsitzender der Leukämiehilfe, war nicht nur wegen der hohen Summe beeindruckt: „Was mich aber besonders berührt: das bunte Bild der vielen kleinen und großen Läufer, die alles gegeben haben, Runde um Runde gekämpft für jeden Euro, für den guten Zweck, für Andere, die alle ihre Kraft für den Kampf gegen eine bösartige Erkrankung brauchen, denen Solidarität und Hilfe durch die Gesellschaft so wichtig ist.“ Die Spende wird für den Bau eines Sport- und Bewegungszentrums für Krebspatienten verwendet (LeoSport). Für diese von Krebs betroffenen Menschen sind Bewegung und körperliche Aktivität so wichtig wie ein Medikament. Michael Buschheuer, Gründer von Space-Eye, berichtet über die zahlreichen Aktionen vor Ort und in der Ukraine, mit denen die Organisation ukrainische Kriegsflüchtlinge versorgen. „Ich bin überwältigt, wie hoch die Hilfsbereitschaft der Goethegemeinschaft ist. Space-Eye ist derzeit in Regensburg vor allem damit beschäftigt, Unterkünfte für die Geflüchteten zu finden und bereitzustellen. Dafür können wir die Spende des Goethe-Gymnasiums sehr gut gebrauchen.“ Ob die vorgewarnten Spendenpaten des erwähnten Schülers nun wirklich arm gelaufen wurden, konnte auch der Schulleiter Bernhard Rothauscher nicht in Erfahrung bringen. Er meinte allerdings: „Sie können sicher sein, dass sie mit ihrem Beitrag die Not vieler Menschen lindern.“ Gemeinsam mit dem Elternbeiratsvorsitzenden Joachim Thurow bedankte er sich von Herzen für die zahlreichen helfenden Hände, bei allen Sportlern, bei den kleinen und großen Spendern.
Quelle: Goethe Gymnasium
